Heimat/Standort:
Drosophyllum lusitanicum, auch Taublatt genannt, ist in den trockenen, kargen Regionen der Iberischen Halbinsel sowie in Nordafrika beheimatet. Die Pflanze wächst in steinigen, nährstoffarmen Böden, oft in Küsten- und Bergregionen mit viel Sonne und Luftfeuchtigkeit, die durch die Nähe zum Meer oder morgendliche Nebel gegeben ist. Diese besonderen Standorte bieten die richtige Mischung aus Sonne, Wind und Bodenbeschaffenheit, die für das Taublatt ideal ist.

Aussehen:
Drosophyllum lusitanicum bildet eine Rosette aus schmalen, langen Blättern, die eine Länge von bis zu 25 cm erreichen können. Die jungen Blätter sind noch eingerollt und entrollen sich dann mit der Zeit. Die Blätter sind mit Drüsen besetzt, die bei Sonnenlicht glitzernde, klebrige Sekrete absondern. Die Pflanze bildet auf langen Stängeln kleine, gelbe Blüten, die einen schönen Kontrast zu den schmalen, grünlich-gelben Fangblättern darstellen und ihre Erscheinung besonders attraktiv machen. Außerdem hat die Pflanze oftmals einen süßlichen und nektarartigen Duft, der sehr stark ist.

Fangvorgang:
Das Taublatt (Drosophyllum lusitanicum) besitzt einen besonderen Fangmechanismus, der als Klebefalle funktioniert. Seine langen, schmalen Blätter sind mit zahlreichen Drüsen besetzt, die süße, klebrige Sekrete absondern und im Sonnenlicht wie Tautropfen glitzern. Dieser Duft und die Tropfen locken Insekten an, die beim Kontakt mit dem klebrigen Sekret an den Blättern haften bleiben. Ein Unterschied zu anderen Klebefallen ist, dass sich die Blätter von Drosophyllum lusitanicum nicht um die Beute bewegen. Stattdessen werden Verdauungsenzyme direkt von den Drüsen abgesondert, um die Beute aufzulösen und die Nährstoffe aufzunehmen.

Vermehrung:
Drosophyllum lusitanicum vermehrt sich am besten durch Samen. Die Pflanze produziert nach der Blüte kleine Samenkapseln, die reif geerntet und auf ein geeignetes, durchlässiges Substrat ausgesät werden können. Die Samen benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit zum Keimen und sollten mit nur wenig Erde bedeckt werden. Hohe Luftfeuchtigkeit ist besonders während der Keimphase wichtig, was in einem feuchten und sonnigen Gewächshaus besonders gut gelingt. Die Jungpflanzen sind extrem empfindlich und es ist vollkommen normal das einige eingehen werden.

Kultur:
Drosophyllum lusitanicum ist eine eher anspruchsvolle Pflanze in der Pflege, da sie spezifische Bedingungen benötigt. Im Gegensatz zu vielen anderen fleischfressenden Pflanzen verträgt das Taublatt trockene Böden und benötigt nicht durchgehend feuchte Wurzeln, sollte aber auch nicht zu trocken werden. Ein gut durchlässiges Substrat, das Feuchtigkeit speichert, aber nicht staunass wird, ist entscheidend. Ein sandiger Mix aus Torf/Karnivorenerde und Sand eignet sich gut. Drosophyllum liebt sonnige Standorte und braucht tägliche direkte Sonneneinstrahlung. Temperaturen zwischen 20 und 30 °C sind optimal, wobei die Pflanze vor anhaltender Kälte geschützt werden sollte. Im Winter sollte die Pflanze bei etwa 12 C° gehalten und weniger, aber nicht zu wenig gegossen werden. Gießen Sie sparsam und verwenden Sie Regen- oder destilliertes Wasser, da die Pflanze empfindlich auf Mineralien reagiert.