Eine der am häufigsten gestellten Fragen ist wie man Karnivoren am besten kultiviert (pflegt). Und wenn man alles richtig macht, dann ist es auch gar nicht so kompliziert Karnivoren bei sich zu Hause zu kultivieren.

Gießwasser:

Es ist sehr wichtig Karnivoren mit regen- oder destilliertem Wasser zu gießen da sie aus Sumpfgebieten kommen, wo so gut wie gar keine Nährstoffe im Boden sind. Wenn man die Karnivoren jetzt über längere Zeit mit Leitungswasser gießt, in dem sehr viel Kalk enthalten ist, dann überleben sie dies oft nicht. Auch ist es sehr wichtig, dass sie immer genug Wasser haben, denn da sie Moorpflanzen sind, lieben die Karnivoren es im Wasser zu stehen. Am besten stellt man den Topf in einen Untersetzer in dem immer 1-2 cm Wasser steht. Im Winter aber bekommen die Karnivoren oft nicht genug Licht, wodurch sich die sich die Schimmel Gefahr erhöht, wenn man sie im Winter dauerhaft feucht hält. Deswegen sollte man im Winter einfach etwas weniger gießen.

Licht:

Da im Moor oft keine großen Pflanzen wachsen bekommen die meisten Karnivoren den ganzen Tag die volle Sonne ab. Deshalb ist es wichtig das die Karnivoren am besten an einem Fenster, wo ganztägig Sonne hinkommt, stehen. Es gibt auch einige Arten, die weniger Licht benötigen z.B. Pinguicula (Fettkraut) oder Utricularia (Wasserschlauch).

Luftfeuchtigkeit:

Karnivoren lieben eine hohe Luftfeuchte, deshalb sollte man sie auf der Fensterbank entweder auf einen großen mit Wasser gefüllten Untersetzer stellen, da dort sehr viel Wasser verdunstet und dadurch die Luftfeuchte erhöht wird, oder man hält sie in einem Terrarium, wo der Deckel ein Drittel geöffnet ist, damit es nicht schimmelt und sich die Luft nicht staut.

Temperatur und Winterruhe:

Die optimale Temperatur im Sommer ist ungefähr die Zimmer Temperatur. Es gibt zwar auch einige Kannenpflanzen und Sumpfkrüge die nachts kühlere Temperaturen brauchen, aber das trifft nur auf wenige zu. Im Winter brauchen viele Karnivoren Temperaturen von 8-12°C, die wir im Zimmer nicht haben. Deswegen kann man diese Karnivoren entweder, wenn man einen hat, in den Keller stellen, oder man kultiviert sie weiter bei Zimmertemperatur aber mit zusätzlichem Kunstlicht. Dann gibt es auch noch einige winterharte Karnivoren, die man einfach im Winter rausstellen kann wie z.B. Dionaea (Venusfliegenfalle) und einige tropische Karnivoren, die ganzjährig warmgehalten werden können wie z.B. viele Nepenthes (Kannenpflanze).

Erde:

Karnivoren brauchen auch spezielle Karnivoren Erde, die man z.B. im Baumarkt kaufen kann. Diese besteht aus Torf, Quarz Sand, trockenem Torfmoos, Perlite, Vermiculite, und Seramis. Die Karnivoren sollte man einmal im Jahr, am besten  im Frühjahr umgetopft werden, da sich der Hauptbestandteil der Erde, der Torf, mit der Zeit zersetzt. Düngen sollte man karnivoren nicht, da diese sehr nährstoffarm wachsen und sie wahrscheinlich sterben würden, wenn man sie düngt. Auch hier gibt es ein paar Ausnahmen wie z.B. Nepenthes (Kannenpflanze) die man mit sehr stark verdünntem Dünger in den Kannen düngen kann. Ich würde aber vom Düngen abraten, da es nicht der Natur entspricht und man auch ganz schnell aus Versehen zu viel düngen kann. 

Krankheiten/Schädlinge:

Auch Karnivoren können von Schädlingen befallen werden. Oft erkennt man tierischen Befall daran das sich die Blätter einrollen und verkrüppeln und man dann auch kleine Tierchen auf den Blättern sieht. Aber es gibt in jedem Baumarkt gegen jeden erdenklichen Schädling ein Mittel, das die Karnivoren normalerweise sehr gut vertragen. Es kann passieren, dass dann mal die Blätter absterben, aber oft treibt die Pflanze dann wieder neu aus. Genauso ist es bei Krankheiten. Wenn man z.B. weißen Belag auf Pflanzen sieht, ist es oft Mehltau. Gegen diese Krankheiten gibt es mittel im Baumarkt die auch gut vertragen werden.

Diese Pflegeanleitung ist nur generell für Karnivoren geeignet, aber es gibt einige die andere und speziellere Pflege brauchen. Deshalb sollten sie sich immer erkundigen, was diese jeweilige Pflanze braucht.